Relievr Lexikon

Trigger & Traumareaktion

Ein Trigger (Auslöser) ist ein spezifischer Reiz – wie ein Geruch, Geräusch, Bild, eine bestimmte Situation, ein Gefühl oder eine Körperempfindung – der bei einer Person unwillkürlich intensive Erinnerungen und Reaktionen an ein vergangenes traumatisches Erlebnis hervorruft. Die darauf folgende psychische, emotionale und oft auch körperliche Reaktion wird als Traumareaktion bezeichnet. Betroffene erleben dabei Aspekte des ursprünglichen Traumas oft so, als würden sie im Hier und Jetzt erneut geschehen.

Beschwerden/Merkmale: Eine Traumareaktion kann sich vielfältig äußern. Typisch sind Flashbacks (plötzliche, lebhafte Wiedererinnerungen), Albträume, aufdrängende Gedanken und Bilder. Es können intensive Emotionen wie Angst, Panik, Wut, Hilflosigkeit, Scham oder Schuldgefühle auftreten. Körperliche Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit oder Muskelverspannungen sind ebenfalls häufig. Auch dissoziative Zustände (Gefühl der Unwirklichkeit oder des Abgetrenntseins) und ein starker Drang zur Vermeidung der Trigger gehören zum Bild.

Ursachen: Die unmittelbare Ursache für eine Traumareaktion ist der Kontakt mit einem Trigger. Dieser Trigger ist individuell und an spezifische Aspekte des traumatischen Ereignisses gekoppelt. Die grundlegende Ursache für die Entstehung von Trigger-Empfindlichkeit und Traumareaktionen ist ein unverarbeitetes oder nicht ausreichend verarbeitetes traumatisches Erlebnis, das im Nervensystem und Gedächtnis Spuren hinterlassen hat.

Vorbeugung & Umgang: Einer Traumatisierung selbst vorzubeugen, ist nicht immer möglich. Nach einem potenziell traumatischen Ereignis kann jedoch frühzeitige psychologische Unterstützung helfen, das Risiko der Entwicklung von manifesten Traumareaktionen und einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu verringern. Im Umgang mit bestehenden Triggern und Traumareaktionen ist es wichtig:

  • Trigger zu identifizieren: Betroffene lernen, ihre persönlichen Auslöser zu erkennen.
  • Bewältigungsstrategien zu entwickeln: Dazu gehören Grounding-Techniken (um sich im Hier und Jetzt zu verankern), Atemübungen, Achtsamkeit und Selbstberuhigungsstrategien.
  • Ein sicheres Umfeld zu schaffen: Reduktion von vermeidbaren Triggern und Aufbau von Unterstützungssystemen.
  • Professionelle Hilfe suchen: Traumatherapie (z.B. EMDR, kognitive Verhaltenstherapie mit Traumafokus, imaginative Verfahren) ist oft unerlässlich, um das Trauma zu verarbeiten, die Verbindung zwischen Trigger und Reaktion zu schwächen und die Symptome zu lindern.Ziel ist es, die Kontrolle über die eigenen Reaktionen zurückzugewinnen und die Lebensqualität zu verbessern.

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