Persönlichkeit
August 15, 2024

Der Einfluss eines frühen Verlusts: Doris' Geschichte und der Umgang mit Trauer und Trauma

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Traumatische Erlebnisse wie der Verlust eines Elternteils in jungen Jahren hinterlassen tiefe Spuren im Leben der Betroffenen. Das zeigt die fiktive Geschichte von Doris, deren Vater durch Suizid verstarb, als sie noch ein Kind war. Heute, viele Jahre später, steht sie mitten im Leben, doch die Auswirkungen dieses Verlusts begleiten sie weiterhin.

Der Schmerz des frühen Verlusts

Doris' Vater war noch jung, als er sich das Leben nahm, und seine Entscheidung, so früh zu gehen, traf sie und ihre Familie schwer. Jetzt, in ihren 40ern, ist Doris in einem Alter, das ihrem Vater ähnlich ist, als er starb. Sie ist von Freunden und Bekannten umgeben, die wie sie mitten im Leben stehen, und ihre Kinder stehen gerade erst am Anfang ihres Lebens. Doch der Verlust ihres Vaters ist nach wie vor ein präsenter Teil ihres Lebens.

Vor Kurzem erlebte Doris, wie ein Bekannter aus ihrem Umfeld plötzlich verstarb. Der Mann war nicht durch Suizid gestorben, aber sein Tod traf sie hart und weckte schmerzhafte Erinnerungen an ihren eigenen Verlust. Der Mann war gerade 45 Jahre alt und hatte, wie Doris, kleine Kinder. Tagelang fühlte sich Doris emotional gelähmt und konnte sich nicht wie gewohnt verhalten. Der Gedanke, dass diese Kinder nun ohne ihren Vater aufwachsen würden, verursachte in ihr ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit. „Kinder sollten mehr Zeit mit ihren Vätern haben“, sagte sie ihren eigenen Kindern, als sie nach dem Grund für ihre Traurigkeit fragten. Sie spürte den tiefen Schmerz, den ein solcher Verlust bei den Kindern hinterlassen würde, und fühlte sich wieder an ihren eigenen Verlust erinnert.

Kurz darauf hörte Doris von einem weiteren tragischen Fall: Ein erfolgreicher Geschäftsmann, ebenfalls Vater zweier kleiner Kinder, hatte Suizid begangen, nachdem wichtige berufliche Projekte gescheitert waren. Sein Leben schien nach außen hin perfekt – eine glückliche Familie, beruflicher Erfolg. Doch hinter dieser Fassade verbarg sich eine tiefe Verzweiflung, die schließlich zu seinem tragischen Ende führte.

Umgang mit der Vergangenheit

Für Doris fühlte sich all dies erschreckend vertraut an. Es schien, als sterben in ihrem Umfeld immer wieder Männer in ihrem Alter – ob durch Suizid oder andere Ursachen. In ihrem "Trauma-Gehirn" verschwimmen die Grenzen, und all diese Männer sind für sie irgendwie mit ihrem Vater verbunden. Der frühe Tod eines Elternteils hat ihre Kindheit geprägt und wirkt bis heute nach. Die Kinder dieser Männer, genau wie Doris selbst, werden für immer von diesem Verlust gezeichnet sein.

Ein entscheidender Punkt, den Doris im Laufe der Jahre erkannt hat, ist, dass Trauma das Gehirn nachhaltig verändern kann. Wenn wir einen tiefen seelischen Schmerz erleben, bleibt ein Teil unseres Verstandes in diesem Moment stecken. Unser Gehirn, das normalerweise rationale Entscheidungen trifft, wird von den emotionalen Zentren überrollt. Es fühlt sich an, als ob das traumatische Ereignis immer wieder neu erlebt wird, sobald ein Auslöser – ein ähnlicher Verlust oder eine tragische Nachricht – den Schmerz zurückbringt.

Doch Trauma muss nicht immer eine so drastische Form annehmen wie der Verlust eines Elternteils. Jeder Mensch kann traumatische Erlebnisse in unterschiedlicher Form erleben, doch die Wege, damit umzugehen, sind oft ähnlich. Für Doris waren Gesprächstherapie, die sich auf Trauer und Verlust konzentriert, und das Engagement für andere Betroffene wichtige Mittel, um ihren Schmerz zu verarbeiten. Auch der Austausch mit anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, und das aktive Bearbeiten des eigenen Traumas halfen ihr, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen.

Manchmal ist der erste und wichtigste Schritt, das Erlebte anzuerkennen. Als Doris noch ein Kind war, verstand sie nicht, dass der Verlust eines Elternteils als Trauma gelten kann – es war einfach ihre Realität. Erst als sie dies benennen konnte, begann sie, ihre Gefühle besser zu verstehen. Zu erkennen, dass der eigene Schmerz legitim ist, ist oft der erste Schritt, um damit konstruktiv umzugehen.

Unterstützung auf deinem Weg

Doris' Geschichte zeigt, wie tief verwurzelt traumatische Erlebnisse im Leben eines Menschen sein können. Es braucht Zeit, Unterstützung und den Mut, sich den eigenen Gefühlen zu stellen. Doch die Reise lohnt sich, um ein Leben mit weniger Schmerz und mehr innerem Frieden zu führen. Wenn du ebenfalls Unterstützung suchst, sind wir gerne für dich da. Unsere erfahrenen Psychologinnen und Psychologen stehen dir zur Seite, um dich dabei zu unterstützen, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Weitere Informationen über unser Team und die Möglichkeit, einen Termin zu buchen, findest du hier. Wir sind hier, um dir zu helfen, deinen eigenen Weg zu finden.