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Zwangsstörung (OCD)

Die Zwangsstörung (englisch: Obsessive-Compulsive Disorder, OCD) ist eine psychische Erkrankung, die durch das wiederholte Auftreten von Zwangsgedanken (Obsessionen) und/oder Zwangshandlungen (Kompulsionen) charakterisiert ist. Betroffene erleben diese Zwänge meist als quälend und sinnlos, fühlen sich aber oft innerlich gedrängt, ihnen nachzugeben, um Ängste oder Unbehagen zu reduzieren.

Beschwerden:Zwangsgedanken sind sich aufdrängende, unerwünschte und oft beängstigende Ideen, Bilder oder Impulse (z.B. Angst vor Kontamination, aggressive Gedanken, Zweifel, Bedürfnis nach Symmetrie).Zwangshandlungen sind wiederholte Verhaltensweisen (z.B. Waschzwänge, Kontrollrituale, Ordnungszwänge) oder mentale Akte (z.B. Zählen, Beten), die ausgeführt werden, um die Zwangsgedanken zu neutralisieren oder gefürchtete Ereignisse abzuwenden. Diese Rituale sind oft sehr zeitaufwendig und führen zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag.

Ursachen: Die Entstehung einer Zwangsstörung ist multifaktoriell. Man geht von einem Zusammenspiel genetischer Veranlagungen, neurobiologischer Faktoren (insbesondere Störungen im Serotonin-Stoffwechsel des Gehirns und in bestimmten Hirnregelkreisen) sowie psychologischer Einflüsse (wie Lernerfahrungen und kognitive Bewertungsprozesse) aus. Stress kann Symptome verstärken.

Umgang: Die Zwangsstörung ist jedoch gut behandelbar. Als Methode der ersten Wahl gilt die kognitive Verhaltenstherapie, insbesondere die Exposition mit Reaktionsmanagement (ERP), bei der Betroffene lernen, sich den angstauslösenden Reizen auszusetzen, ohne die Zwangshandlungen auszuführen. Medikamentös können vor allem Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) in ärztlicher Absprache eingesetzt werden, oft in Kombination mit Psychotherapie.

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