Emotionale Abhängigkeit beschreibt ein Beziehungsmuster, bei dem eine Person ihr Selbstwertgefühl, ihr emotionales Wohlbefinden und oft auch ihre Lebensentscheidungen übermäßig von einer anderen Person, meist dem Partner, abhängig macht. Eigene Bedürfnisse und Interessen treten dabei stark in den Hintergrund. Es entsteht ein Ungleichgewicht, das die persönliche Autonomie und die Gesundheit der Beziehung gefährdet.
Beschwerden/Merkmale: Betroffene leiden häufig unter intensiver Angst vor dem Verlassenwerden oder Alleinsein, idealisieren den Partner und benötigen dessen ständige Bestätigung. Sie vernachlässigen eigene Bedürfnisse, haben Schwierigkeiten, eigenständige Entscheidungen zu treffen und definieren sich stark über die Beziehung. Ein geringes Selbstwertgefühl und die Unfähigkeit, ungesunde Beziehungen zu beenden, sind ebenfalls typisch.
Ursachen: Die Ursachen liegen oft in einem geringen Selbstwertgefühl, unsicheren Bindungsmustern aus der Kindheit, früheren Verlusterfahrungen oder der erlernten Überzeugung, nicht alleine glücklich sein zu können. Auch die Angst vor Einsamkeit kann zur Entwicklung emotionaler Abhängigkeit beitragen.
Vorbeugung & Umgang: Zur Vorbeugung ist die Stärkung des Selbstwertgefühls und der Eigenständigkeit von Kindheit an wichtig. Im Umgang mit bestehender emotionaler Abhängigkeit hilft es, sich der eigenen Muster bewusst zu werden, das Selbstwertgefühl aktiv zu fördern, eigene Interessen und soziale Kontakte außerhalb der Partnerschaft zu pflegen sowie klare Grenzen zu setzen. Professionelle psychologische Unterstützung kann dabei helfen, tieferliegende Ursachen zu bearbeiten und gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln.
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