Dissoziation bezeichnet einen psychischen Prozess, bei dem normalerweise zusammenhängende Funktionen des Bewusstseins, Gedächtnisses, der Identität oder der Wahrnehmung der Umwelt voneinander getrennt oder abgespalten werden. Es ist ein Schutzmechanismus der Psyche, der helfen kann, überwältigende oder traumatische Erfahrungen zu bewältigen, indem eine Distanz zum Erlebten geschaffen wird.
Beschwerden/Merkmale: Dissoziative Erlebnisse können vielfältig sein. Häufig sind Gefühle der Unwirklichkeit oder Fremdheit gegenüber der eigenen Person (Depersonalisation) oder der Umgebung (Derealisation). Auch Erinnerungslücken (Amnesie), das Gefühl, neben sich zu stehen, tranceähnliche Zustände oder eine veränderte Zeitwahrnehmung können auftreten. Bei schweren Formen kann es zu Identitätsverwirrung oder -fragmentierung kommen.
Ursachen: Hauptursache für pathologische Dissoziationen sind traumatische Erlebnisse, insbesondere in der Kindheit (z.B. Missbrauch, Vernachlässigung, Gewalt). Aber auch akuter Stress, starke Übermüdung, bestimmte Substanzen oder neurologische Erkrankungen können dissoziative Zustände auslösen. Milde, alltägliche Dissoziationen (z.B. Tagträume) sind hingegen normal.
Vorbeugung & Umgang: Einer traumabedingten Dissoziation kann durch die Verhinderung von Traumata oder frühzeitige psychologische Hilfe nach traumatischen Ereignissen vorgebeugt werden. Im Umgang mit bestehenden dissoziativen Symptomen ist es wichtig, Trigger zu erkennen und Bewältigungsstrategien (z.B. Grounding-Techniken, Achtsamkeit) zu erlernen. Bei starkem Leidensdruck oder einer dissoziativen Störung ist eine spezialisierte Psychotherapie (z.B. Traumatherapie) zur Integration der abgespaltenen Erlebnisse unerlässlich.
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