Relievr Lexikon

Co-Abhängigkeit in Beziehungen

Co-Abhängigkeit beschreibt ein dysfunktionales Beziehungsmuster, bei dem eine Person ihr Denken, Fühlen und Handeln übermäßig auf eine andere, oft hilfsbedürftige oder suchtkranke Person ausrichtet. Dabei werden eigene Bedürfnisse und Grenzen vernachlässigt, um die Beziehung aufrechtzuerhalten und Anerkennung zu erhalten. Co-Abhängige definieren ihren Selbstwert stark durch die Aufopferung für den Partner.

Beschwerden/Merkmale: Typisch sind ein übersteigertes Verantwortungsgefühl für den Partner, das Bedürfnis zu kontrollieren oder zu "retten", Schwierigkeiten beim Setzen von Grenzen und eine starke Angst vor dem Verlassenwerden. Co-Abhängige neigen dazu, eigene Gefühle zu unterdrücken, leiden oft unter geringem Selbstwertgefühl und können Anzeichen von Stress, Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen zeigen.

Ursachen: Ursachen liegen häufig in der Kindheit, etwa durch das Aufwachsen in Familien mit Suchterkrankungen, psychischen Störungen oder dysfunktionalen Kommunikationsmustern. Erlernte Rollenbilder und ein Mangel an positivem Selbstwertgefühl können die Entwicklung von Co-Abhängigkeit begünstigen.

Vorbeugung & Umgang: Zur Vorbeugung tragen ein gesundes Selbstwertgefühl und das Erlernen klarer Grenzsetzung bei. Im Umgang mit Co-Abhängigkeit ist der erste Schritt das Erkennen des Musters. Professionelle Hilfe (Therapie, Beratungsstellen) und Selbsthilfegruppen (z.B. CoDA) können Betroffenen helfen, eigene Bedürfnisse wieder wahrzunehmen, gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln und sich aus der Verstrickung zu lösen.

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