Relievr Lexikon

Angst vor Versagen

Angst vor Versagen, beschreibt die intensive Furcht, in bestimmten Situationen den eigenen oder fremden Erwartungen nicht gerecht zu werden, eine Leistung nicht erbringen zu können oder Fehler zu machen. Ein gewisses Maß an Anspannung vor Herausforderungen ist normal, doch wird die Angst übermächtig, kann sie das Handeln lähmen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Beschwerden: Betroffene zeigen oft Vermeidungsverhalten (z.B. Prokrastination, Aufschieben von Aufgaben), übermäßigen Perfektionismus oder ziehen sich aus leistungsbezogenen Situationen zurück. Psychisch können sich Selbstzweifel, Konzentrationsstörungen, Denkblockaden bis hin zu Panikgefühlen äußern. Körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden sind ebenfalls häufig.

Ursachen: Die Ursachen sind vielfältig und oft in früheren Erfahrungen begründet, wie wiederholter Kritik, hohen Erwartungen durch das Umfeld (z.B. Elternhaus, Schule) oder dem Erleben von Misserfolgen, die als persönliches Scheitern interpretiert wurden. Ein geringes Selbstwertgefühl und ein stark leistungsorientiertes Umfeld können die Angst vor Versagen verstärken.

Vorbeugung & Umgang: Die Förderung eines gesunden Selbstwertgefühls und einer fehlertoleranten Haltung von Kindheit an kann vorbeugend wirken. Im Umgang mit bestehender Versagensangst hilft es, realistische Ziele zu setzen, den Fokus von der reinen Ergebnisorientierung auf den Lernprozess zu lenken und negative Denkmuster aktiv zu hinterfragen und zu verändern. Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen können ebenfalls unterstützen. Bei starkem Leidensdruck ist eine psychotherapeutische Begleitung (z.B. kognitive Verhaltenstherapie) empfehlenswert, um dysfunktionale Überzeugungen zu bearbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu erlernen.

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